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Apparative Tinnitustherapie

By 9. Februar 2021Januar 27th, 2024No Comments
Fazit für die Praxis
(vom Autor)

„Tailor-Meade Notched Music Training“ – was steckt dahinter?

Zitate aus dem Fortbildungsbericht in den HNO-Nachrichten 48/2 – 2018

Bis heute existiert keine wirksame Standardbehandlung für Tinnitus

Seit über 5 Jahren sind die Methoden (TMNMT) auf dem Markt. Hierbei hört der Patient Musik, die im Bereich seiner individuellen Tinnitusfrequenz so gefiltert ist, dass sie keine Signalanteile mehr enthält – doch wie wirksam ist diese Methode wirklich?

Nach dem Notched-Modell kommt die Notched-Therapie theoretisch nur für einen Teil der Betroffenen in Frage – zusammengefasst vielleicht 20-30%.

Die Systeme, die auf dem Markt existieren, wie z.B. Timicur, TMNMT – nach Prof. Pantif, Tinnase, Mynoise – Tinnitus- Notched-Therapie mittels Hörgerät (Anpassung von Kombihörgeräten) u. a. werden durch Forscher fundiert geprüft und diskutiert.

Nach Erfahrung vieler Autoren ist es problematisch, wenn Patienten ihre Tinnitusfrequenz selbst bestimmen, da diese mit einer hohen Fehlerquote einhergehen muss und im Therapieeffekt zu ad absurdum führt.

Bei eigenen Experimenten kann schon nach einer Abweichung von mehr als einer 1/2 Octave der erwünschte Effekt einer gezielten lateralen Inhibtion deutlich minimiert werden.

Ein Handycap der TMNMT ist, dass sich der Anwender bis zu 3 Stunden täglich frequenzfiltrierte Musikk anhören muss.

Die Zusatzfunktion Notched bei Hörgeräten ist besonders bei Schwerhörigkeit theoretisch der TMNMT überlegen, da die Anwendung als Hörgerät in den Takt integriert und damit praktisch ohne Unterbrechnung angewendet wird. Es scheint ein therapeutischer Vorteil mit der Zusatzfunktion Notched gegenüber reiner Hörgeräte zu geben.

Die Methoden, die unter TMNMT zu verstehen sind muss man sehr kritisch und mit großer Vorsicht getrachten. Weitere wissenschaftliche Daten für diese Art Therapieeinsätze sind notwendig – wir werden diesen Markt weiter beobachten.

Autoren: Prof. G. Goebel, Prof. G. Hesse – Fortbildungsbericht in den HNO Nachrichten 48/2 – 2018