Fazit für die Praxis (vom Autor) entsprechend dem heutigen Stand der Forschung
Ist Stress als entscheidende Moderatorvariable bei der Tinnitusentstehung und –verarbeitung nachweisbar? Sowohl psychologische als auch physiologische Erkenntnisse über die Auswirkungen von Stress auf das Ohr und die Verarbeitung von Tinnitus sollten künftig noch größere therapeutische Relevanz haben, sowohl in der Akutphase als auch im chronischen Stadium.
Eine Integration des Stresskonzeptes in die klinische Arbeit und Therapie erscheint dabei sinnvoll. Zur Reduktion der Tinnitus-Beeinträchtigung empfehlen sich interdisziplinäre Behandlungen mit Einbeziehung von kognitiv-behavioral Elementen, Stressmanagement und Entspannung.
Gegebenenfalls sind weiterführende psychotherapeutische Maßnahmen erforderlich.
Quelle: HNO-Band 54 – Heft 6 September 2006
Autorin: Frau Dr. med. B. Mazurek, Tinnituszentrum, HNO-Klinik und Poliklinik Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte.